Seehofer will Quarantäne-Pflicht für Einreisende

Seehofer will Quarantäne-Pflicht für Einreisende

Berlin (epd). Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus weitere Einschränkungen für Einreisende aus europäischen Nachbarländern einführen. Alle Personen, die nach mehrtägigem Aufenthalt im Ausland nach Deutschland einreisen, sollen sich demnach in eine zweiwöchige Quarantäne begeben, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin sagte. Das im sogenannten Corona-Kabinett vertretenen Ministerien hatten zuvor die Maßnahmen beraten, die Regierungssprecher Steffen Seibert zufolge noch mit den Bundesländern besprochen werden müssen.

Die Quarantäne-Regelung würde dann vor allem auch für Einreisende aus den Staaten gelten, an deren Grenzen es derzeit keine Grenzkontrollen mit der Verhinderung nicht notwendiger Reisen gibt. Deutschland hatte Mitte März wieder Grenzschließungen zu Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Dänemark eingerichtet. Reisende von dort dürfen nur noch mit "triftigem Grund", etwa weil sie in Deutschland arbeiten, einreisen.

An den Grenzen zu den anderen europäischen Nachbarstaaten gibt es laut Bundesinnenministerium seitdem verstärkte Kontroll- und Fahndungsmaßnahmen im Grenzbereich. Sie könnten auch zur Durchsetzung der nun geplanten Quarantäne-Regelung für diese Staaten beitragen, erläuterte er.

In Kraft treten soll die Regelung den Angaben zufolge am Karfreitag (10. April). Ausnahmen soll es für Menschen geben, die aus triftigen Gründen die Grenze übertreten, etwa Berufspendler. Gelten würde sie indes auch für deutsche Rückkehrer aus dem Ausland.

Regierungssprecher Seibert unterstrich erneut, dass von touristischen Reisen aus Gründen des Infektionsrisikos über Ostern abgesehen werden solle. Vieles, was den Menschen "lieb und wichtig" an Ostern sei wie der Kirchgang, Osterfeuer oder Ausflüge, gehe in diesem Jahr nicht. Zudem betonte er erneut, dass es noch zu früh sei, über ein Ende der öffentlichen und privaten Einschränkungen zu debattieren. Er könne noch keinen "Exit-Stichtag" nennen, sagte Seibert unmittelbar nach der Ankündigung des österreichischen Kanzlers Sebastian Kurz, dort nach Ostern die Maßnahmen zu lockern.