Corona-Krise: Seniorenorganisationen fordern mehr Schutz

Corona-Krise: Seniorenorganisationen fordern mehr Schutz

Bonn (epd). Seniorenorganisationen fordern angesichts der Corona-Pandemie mehr Anstrengungen zum Schutz älterer Menschen. Überall wo Menschen pflegerisch versorgt würden, würden dringend genug Atemschutzmasken und Schutzkleidung gebraucht, erklärte die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) am Dienstag in Bonn. Die bekannt gewordenen Infektionsfälle mit vielen Todesfällen in Pflegeheimen zeigten, dass auch die Altenpflege nur unzureichend auf die Epidemie vorbereitet sei. Für osteuropäische Pflegekräfte müssten Lösungen gefunden werden, die ihnen Reisefreiheit garantierten. Pflegende Angehörige müssten schnell und unbürokratisch unterstützt werden.

Besorgt äußern sich die Seniorenorganisationen über die Situation von allein lebenden älteren Menschen. Es sei zu befürchten, dass viele ältere Menschen, die sich nur begrenzt selbst helfen könnten, in Angst vor Ansteckung lebten oder bereits erkrankt seien. Für sie müsse es lokale "Anrufstationen" geben.

Auch die eingeschränkten Kontakte zwischen Bewohnern von Pflegeeinrichtungen und ihren Angehörigen könnten zu gesundheitlichen Risiken führen. Der Personalmangel in vielen Heimen habe dazu geführt, dass Angehörige Pflegeaufgaben übernehmen. Dabei gehe es darum, dass die Menschen genug trinken, sowie um die häufig zeitaufwendige Nahrungsaufnahme. Die aktuellen Einschränkungen seien angesichts der aktuellen Situation gerechtfertigt. Sie müssten jedoch so bald wie möglich durch mildere Maßnahmen wie besondere Hygienevorkehrungen ersetzt werden.