Bundesregierung: Alle Maßnahmen gegen Coronavirus unvermindert nötig

Bundesregierung: Alle Maßnahmen gegen Coronavirus unvermindert nötig

Berlin (epd). Die bundesweiten Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen sind im Kampf gegen das Coronavirus nach Ansicht der Bundesregierung auch weiterhin "unvermindert" notwendig. Das gelte für alle Maßnahmen, die am 22. März zwischen Bund und Ländern beschlossen worden seien, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. "Wir müssen immer noch alles tun, um das Virus auf seinem Weg durch Deutschland zu verlangsamen." Daran richteten sich die Entscheidungen darüber aus, wie lange die Maßnahmen aufrechterhalten werden müssten.

Kurz zuvor hatte Bayern die Verlängerung seiner Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie bis zum 19. April verkündet. Einen solchen Termin nannte Seibert nicht. Er betonte, im Mittelpunkt stünden die Fragen, wie sich die Zahl der Infizierten und damit der stark Betroffenen entwickele und wie das Gesundheitssystem vor Überlastung geschützt werden könne. Es gehe darum, dass alle die Behandlung bekämen, die sie bräuchten - "weil es immer auch um Menschen geht und nicht um Zahlen".

Derzeit sei die Verbreitungsgeschwindigkeit des Erregers bei einer Verdoppelung der Fälle alle fünf Tage noch deutlich zu hoch. Nötig sei, dass sich diese mindestens in Richtung alle zehn Tage entwickele. Ob die derzeitigen Maßnahmen eine Wirkung hätten und wenn ja, wie stark, werde erst gegen Ende dieser Woche oder Anfang nächster Woche zu sehen sein.

Seibert rief die Menschen in Deutschland zur Geduld auf. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wäre die Erste, die auf Basis der Fakten mit Freude eine Lockerung der Beschränkungen verkünden würde. Sie sei aber davon überzeugt, dass es unverantwortlich wäre, Hoffnungen zu wecken, die womöglich nicht erfüllt werden könnten. "Dann kämen wir vom Regen in die Traufe", sagte Seibert. Am Mittwoch ist seinen Angaben nach eine Telefonkonferenz mit den Regierungschefs der Bundesländer und der Kanzlerin geplant, um über den weiteren Umgang mit der Pandemie zu beraten.