EU-Staaten über weitere Maßnahmen gegen Corona einig

EU-Staaten über weitere Maßnahmen gegen Corona einig

Brüssel (epd). Die EU-Staaten haben sich auf weitere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus geeinigt. Sie verabredeten unter anderem stärkere Unterstützung für Forscher und Firmen, die an Impfstoffen arbeiten, wie es in einer Erklärung der Staat- und Regierungschefs nach einer Videokonferenz am Donnerstagabend hieß. Wissenschaftliche Informationen in dieser Hinsicht müssten weltweit ausgetauscht und ein Impfstoff allen Bedürftigen ohne Rücksicht auf Grenzen zur Verfügung gestellt werden.

Mit Blick auf medizinische Ausrüstung riefen die Staats- und Regierungschefs die EU-Kommission auf, die bereits eingeleiteten gemeinsamen Bestellungen zu beschleunigen. Dabei geht es etwa um Schutzanzüge, Corona-Tests und Beatmungsgeräte.

Die Staats- und Regierungschefs räumten ein, dass es weiter Bürger gebe, die an den Binnengrenzen der EU blockiert seien und nicht in ihre Heimat könnten. Auch Güter und Dienstleistungen blieben noch stecken. In der Erklärung hieß es, man wolle diese Probleme "dringend angehen". Mit Blick auf Falschnachrichten im Zuge der Corona-Krise versprachen die Chefs ebenfalls ein entschlossenes Vorgehen.

Die Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Krise war bereits vor dem Gipfel umstritten gewesen. In der gemeinsamen Erklärung beauftragten die Staats- und Regierungschefs nun unter anderem die Finanzminister der Euro-Staaten, innerhalb von zwei Wochen Vorschläge vorzulegen, die der "beispiellosen Natur" der Auswirkungen des Virus gerecht würden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würdigte in einem Statement nach der Videokonferenz unter anderem, dass die EU-Kommission in der außergewöhnlichen Lage Subventionen schnell und flexibel genehmige. Außerdem sagte Merkel, die EU-Staaten hätten zu Beginn der Krise nicht immer koordiniert gehandelt, jetzt gebe es einen starken Willen zur Verbesserung der Koordinierung gerade in wirtschaftlichen Fragen.