Initiative bietet Hotline für "Tatgeneigte" in der Corona-Krise

Initiative bietet Hotline für "Tatgeneigte" in der Corona-Krise

Karlsruhe (epd). Die Behandlungsinitiative Opferschutz hat eine bundesweite Hotline für Menschen eingerichtet, die in der Corona-Krise zu Gewalttaten neigen könnten. Insbesondere Personen mit sexuellen Fantasien gegenüber Kindern oder zu Gewalt tendierende Menschen könnten das kostenlose und anonyme Angebot nutzen, teilte die Organisation am Donnerstag in Karlsruhe mit. Solle jemand den Drang verspüren, übergriffig zu werden oder strafrechtlich relevante Inhalte zu konsumieren, könne er sich über die Hotline psychologische Beratung holen. Die Berater sind unter der Nummer 0800/7022240 montags bis freitags zwischen 9 und 18 Uhr erreichbar.

Aus psychologischer Sicht könne eine drohende vollständige oder zumindest teilweise Ausgangssperre die Gefahr bestimmter Straftaten erhöhen, hieß es weiter. Depressionen und eine erhöhte Suizidgefahr sowie aggressives Verhalten könnten Begleiterscheinungen sein. Hinzu komme, dass sich kindliche Opfer im innerfamiliären Raum derzeit rund um die Uhr im Zugriffsbereich eines potenziellen Täters aufhielten, weil Kitas und Schulen geschlossen seien. Außerdem würden derzeit vermehrt Missbrauchsabbildungen im Internet konsumiert.