Bedford-Strohm wünscht sich "Revolution der Empathie und Achtsamkeit"

Bedford-Strohm wünscht sich "Revolution der Empathie und Achtsamkeit"

Bremen (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat angesichts der Corona-Pandemie zu mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt aufgerufen. "Es könnte doch sein, dass wir nach 2015, als es um Geflüchtete ging, nun einmal mehr eine Revolution der Empathie und Achtsamkeit erleben", sagte Bedford-Strohm am Sonntag in einem Radiogottesdienst des Deutschlandfunks in Bremen laut Predigtmanuskript. Empathie könne grenzenlos wirken, nicht wie das Virus, sondern stärker als das Virus und die Angst, die es verbreite: "Menschen, die Mitgefühl zeigen, die füreinander sorgen, die zusammenhalten, die sich auf das besinnen, was wirklich wichtig ist."

Die Gesellschaft mache in diesen Tagen die Erfahrung, dass in vielen Menschen das Beste wachgerüttelt werde. "Und das wirkt viel mehr als die Hamsterkäufe, bei denen die Angst dazu führt, dass Menschen nur noch um sich selber kreisen", sagte Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist.

Viele machten sich Sorgen um ihre Gesundheit oder die ihrer Angehörigen. Manche hätten einfach Angst. "Auch wenn man nicht zu einer der Risikogruppen gehört - der Tod rückt in Herz und Seele näher. Die äußere Distanz, freiwillig oder erzwungen, macht es der Seele nicht leichter", sagte er. "Kann man sich in einer solchen Situation überhaupt noch irgendwie freuen?" Vielleicht brauchten die Menschen gerade jetzt die Erinnerung daran, dass es Licht am Horizont gebe.