Brüssel (epd). Die EU-Kommission will als Reaktion auf die Corona-Krise eine neue strategische Reserve an medizinischem Material im Wert von über 50 Millionen Euro aufbauen. Sie soll Geräte wie Beatmungsmaschinen, Schutzkleidung, Impfungen und Medizin sowie Laborausrüstung umfassen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit.
Das Koordinationszentrum für Krisenreaktion, eine Dienststelle der Kommission in Brüssel, würde entscheiden, wo Material zu einem bestimmten Zeitpunkt am nötigsten gebraucht wird. Es käme also in verschiedenen Ländern zum Einsatz. Mit der Reserve werde die EU "Solidarität ins Werk gesetzt", erklärte Kommissionschefin Ursula von der Leyen.
Anschaffen und in normalen Zeiten bei sich lagern und nutzen sollen das Material interessierte Mitgliedstaaten. Sie können sich dafür um europäische Haushaltsmittel bewerben. Denn die EU würde 90 Prozent der jeweiligen Kosten decken, nur ein Zehntel müsste jeweils der Mitgliedstaat zahlen. Dafür schlägt die Kommission zunächst 50 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt vor, 40 Millionen davon müssten allerdings noch genehmigt werden.