Paritätischer warnt vor Insolvenzen im sozialen Sektor wegen Corona

Paritätischer warnt vor Insolvenzen im sozialen Sektor wegen Corona

Berlin (epd). Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert angesichts der Coronakrise sofortige Finanzhilfen für gemeinnützige Einrichtungen und Anbieter sozialer Dienstleistungen. Es sei eine Welle von Insolvenzen im gemeinnützigen Sektor zu befürchten, wenn nicht frühzeitig staatliche Hilfen gewährt werden, warnte der Verband am Mittwoch in Berlin. Gemeinnützige Träger dürften anders als kommerzielle Anbieter kaum Risikorücklagen bilden.

"Alles, was hereinkommt, muss auch wieder für den guten Zweck ausgegeben werden", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Ulrich Schneider. "Auf möglicherweise längere Schließungen oder Ausfallzeiten können gemeinnützige Einrichtungen strukturell nicht vorbereitet sein." Kredite seien daher in vielen Fällen kein geeignetes Instrument zur Unterstützung, da sie letztlich zu einer Überschuldung und damit ebenfalls zum Konkurs der Einrichtungen führen könnten.

Die öffentliche Finanzierung für die Einrichtungen und Dienste müsse in den nächsten Wochen weiterlaufen, unabhängig von Ausfällen oder temporären Schließungen. "Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, wird gewachsene soziale Infrastruktur zerstört", sagte Schneider. Betroffen sei das gesamte Spektrum sozialer Arbeit: Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Kindergärten, Beratungsstellen aller Art, Rehabilitationseinrichtungen wie etwa Kur- und Erholungseinrichtungen bis hin zu Jugendzentren, Altenclubs, Begegnungsstätten und sogar Pflegeeinrichtungen.