Corona wird zum zentralen Thema bei der Telefonseelsorge

Corona wird zum zentralen Thema bei der Telefonseelsorge

Stuttgart (epd). Die Angst vor Corona lässt mehr Menschen bei der Telefonseelsorge anrufen. Inzwischen habe jedes zweite Seelsorgegespräch auch das Virus zum Thema, sagte Bernd Müller, Kommissarischer Leiter der Katholischen Telefonseelsorge in Stuttgart, am Montag. Die öffentlichen Schutzmaßnahmen machten es schwierig, das Seelsorgeangebot aufrechtzuerhalten, da unter den ehrenamtlichen Beratern viele Senioren seien, die sich derzeit nur ungern in öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zum Seelsorgetelefon machten.

Martina Rudolph-Zeller, Leiterin der Evangelischen Telefonseelsorge in Stuttgart, sagte, die Krankheit sei insbesondere für alleinstehende Menschen mit Ängsten ein Problem. "Alleinzubleiben mit dem bedrohlichen Gefühl einer möglichen Ansteckung, ist fast nicht auszuhalten", betonte sie. Sie rechne für die kommenden Wochen mit zusätzlichen Belastungen, etwa bei Paarkrisen, wenn beide Partner zu Hause bleiben müssten, oder Erziehungsproblemen, wenn die Kinder nicht mehr in die Schule dürften.