Kirchen verschieben Gottesdienste und Veranstaltungen wegen Coronavirus

Kirchen verschieben Gottesdienste und Veranstaltungen wegen Coronavirus
Das Frühjahr ist die Zeit für größere kirchliche Veranstaltungen: Konfirmationen, Kommunionen und Firmungen sind die besucherreichsten Gottesdienste des Jahres. Gemeinden sollen diese nun wegen des Coronavirus verschieben.

Frankfurt a.M. (epd). Evangelische und katholische Kirche in Deutschland ziehen Konsequenzen aus der Corona-Epidemie. Die Evangelisch-Lutherische Kirche Bayern verschiebt die Tagung ihrer Synode. Einige evangelische Landeskirchen und katholische Bistümer raten ihren Gemeinden, Konfirmationen und Firmungen zu verschieben.

Mit der Entscheidung, die bayerische Landessynode zu verschieben, beteilige man sich an den allgemeinen Präventionsbemühungen gegen die weitere Verbreitung des Coronavirus, sagte der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm lauz Mitteilung am Donnerstag.

Die konstituierende Sitzung des im vergangenen Dezember neu gewählten Kirchenparlaments sollte eigentlich vom 22. bis 26. März in Bayreuth stattfinden. Einen neuen Termin nannte die Landeskirche nicht.

Auch Gottesdienste sind von Vorsichtsmaßnahmen betroffen. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers empfiehlt ihren mehr als 1.200 Gemeinden, wegen des Coronavirus in diesem Jahr die Konfirmationen zu verschieben. Die Gottesdienste zur Konfirmation führten zu einem "signifikant erhöhten Infektionsrisiko", erklärte die größte evangelische Landeskirche in Deutschland.

Die Landeskirche empfiehlt, die Konfirmationen in den Sommer oder die Zeit nach den Sommerferien zu verlegen. "Eine Alternative könnte es sein, die kirchliche Feier nur mit den engsten Familienangehörigen durchzuführen", heißt es in der Erklärung. "Auch in diesem Fall empfiehlt sich eine namentliche Erfassung derer, die am Gottesdienst teilnehmen." Konkrete Entscheidungen vor Ort träfen das Pfarramt und der Kirchenvorstand, erklärte die Landeskirche. Die Konfirmationen finden in der Regel in der Zeit zwischen Ostern und Ende Mai statt. Auch die braunschweigische Landeskirche sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer raten zu einer Verschiebung der Konfirmationsfeiern.

Das Erzbistum München und Freising mit Kardinal Reinhard Marx an der Spitze habe seine Gemeinden angewiesen, Firmungen, die vor Ostern stattfinden sollten, zu verschieben, heißt es in einer Erklärung, die das Erzbistum auf seiner Internetseite veröffentlichte. Für Gottesdienste allgemein werde empfohlen, dass die Zahl der Teilnehmenden, die sich in einem Kirchen- oder sonstigen Gebetsraum aufhalten, etwa 100 nicht übersteige, vorbeugende Hygienemaßnahmen von allen Anwesenden strikt eingehalten werden und ein ausreichender Abstand zwischen den Mitfeiernden gewahrt bleibt.

Das Erzbistum betonte aber auch, dass die Kirche ihren Kernauftrag, die Sorge für Kranke und Sterbende, weiterhin wahrnehme. Die Eucharistie, die Krankensalbung und das Bußsakrament würden weiterhin stattfinden, auch Beerdigungen, Taufen und Trauungen sollen im Regelfall stattfinden - unter besonderen hygienischen Maßnahmen.

Auch in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) sollen Gemeinden Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Personen, die viel Kontakt zu anderen Menschen haben, sollten erwägen, das Händeschütteln zu unterlassen, um ältere und geschwächte Personen vor Ansteckung zu schützen, erklärte die EKBO auf ihrer Internetseite. Die Ausgabe des Abendmahls und das Beieinandersein vieler Personen auf engem Raum stehe im Ermessen der Gemeinden, sei jedoch zurzeit nicht ratsam, um die Verbreitung des Virus nicht zu begünstigen.

epd lnb/lbm/lob/hei jup