UN-Kommission fordert Bestrafung für Verbrechen im Südsudan

UN-Kommission fordert Bestrafung für Verbrechen im Südsudan

Genf (epd). Die UN-Kommission für den Südsudan fordert eine strafrechtliche Ahndung der Verbrechen während des Bürgerkriegs. Der vereinbarte Frieden könne nur stabil sein, wenn die Täter zur Rechenschaft gezogen würden, betonte die Vorsitzende der Menschenrechtskommission für den Südsudan, Yasmin Sooka, am Montag in Genf.

Sooka präsentierte dem UN-Menschenrechtsrat einen Bericht, der die Gewalttaten auflistet. Demnach seien Tötungen, Folter, Vergewaltigungen, Aushungern, Vertreibung, Verschleppung und Korruption zu beobachten gewesen, erklärte sie. Bislang sei der Frieden auf nationaler Ebene brüchig, betonte die südafrikanische Juristin. Die Gewalt drohe sich auf lokaler Ebene fortzusetzen.

Die südsudanesischen Konfliktparteien bildeten im Februar eine gemeinsame Regierung, wie es in Friedensvereinbarungen von 2015 und 2018 vorgesehen ist. Ende 2013 hatte der blutige Konflikt zwischen Präsident Salva Kiir und Rebellen unter Führung von Riek Machar begonnen. Auslöser war ein Machtkampf zwischen Kiir und Machar, der als Vizepräsident entlassen worden war.

Einer Schätzung zufolge kamen im Bürgerkrieg rund 400.000 Menschen ums Leben. Mehr als zwei Millionen Menschen flüchteten aus dem Südsudan, rund 1,7 Millionen irren als Binnenflüchtlinge im in ihrem Heimatland umher. Der Südsudan wurde nach jahrzehntelangem Krieg 2011 vom Sudan unabhängig. Obwohl die junge Nation mit zwölf Millionen Einwohnern reich an Erdölvorkommen ist, gehört sie zu den ärmsten der Welt.