OECD-Studie: Mehr Lebensqualität als vor zehn Jahren

OECD-Studie: Mehr Lebensqualität als vor zehn Jahren

Berlin, Paris (epd). In den OECD-Ländern hat sich laut einer Studie das Leben in den vergangenen zehn Jahren für viele Menschen verbessert. Jedoch blieben soziale Ungleichheiten und für große Teile der Bevölkerung viele Unsicherheiten bestehen, heißt es in der am Montag in Berlin und Paris vorgestellten Untersuchung in den 36 entwickelten Volkswirtschaften der OECD. "Die Coronavirus-Epidemie, die sich jetzt auf so viele Länder ausbreitet, beeinträchtigt nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unser soziales Leben", erklärte OECD-Generalsekretär Angel Gurría. Nach seiner Einschätzung werden sich die wirtschaftlichen Folgen der Epidemie auf die Einkommen und Lebensgrundlagen der Menschen auswirken.

Insgesamt zeigen in der Studie viele Indikatoren eine positive Entwicklung. So ist das verfügbare Haushaltseinkommen pro Kopf seit 2010 in mehr als der Hälfte der OECD-Länder gestiegen. Auch die Beschäftigungsquoten der 25- bis 64-Jährigen sind gestiegen. Knapp acht von zehn Erwachsenen sind erwerbstätig. Die Lebenserwartung hat sich der Studie zufolge seit 2010 in den meisten Ländern erhöht. Die Zahl derer, die in sehr beengten Wohnverhältnissen leben, ist gesunken.

Jüngste Umfragen deuteten darauf hin, dass die Menschen in mehr als einem Drittel der OECD-Länder mit ihrem Leben zufriedener sind als noch 2013. Obwohl zwei Drittel der Menschen in den OECD-Ländern auf den Kontinenten Europa, Asien, Amerika und Australien nach wie vor einer gefährlichen Luftverschmutzung ausgesetzt seien, verbessere sich die Luftqualität insgesamt.

Die umfangreichen Daten der Studie zeigen jedoch, dass sich nicht alle Aspekte der Lebensqualität verbessert haben: Das mittlere Haushaltsvermögen hat sich verringert. Die 20 Prozent am besten verdienenden Menschen verdienen weiterhin mehr als fünfmal so viel wie die 20 Prozent der am schlechtesten verdienenden Menschen. Mehr als einer von drei OECD-Haushalten ist in finanziell unsicherer Lage, könnte also in Armut abrutschen, müsste er drei Monate lang auf Einkommen verzichten.