Kopp: "Wer auf Menschenrechte pfeift, darf nicht gewählt werden"

Kopp: "Wer auf Menschenrechte pfeift, darf nicht gewählt werden"
Mit entschiedenen Worten hat der Münchner Regionalbischof Christian Kopp dazu aufgerufen, die AfD nicht zu wählen. "Wer auf Grund- und Menschenrechte pfeift, wer den Respekt und die Wertschätzung vor jedem Leben in Frage stellt, darf nicht gewählt werden in einer Demokratie", sagte der evangelische Theologe laut Redemanuskript bei der Kundgebung "Just don't do it.

Gegen AfD und rechten Terror. Wir haben die Wahl" am Freitag in München. Dazu aufgerufen hatte die Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco in einem breiten Bündnis gemeinsam mit anderen Initiativen. Die Demonstration, die bewusst vor den bayerischen Kommunalwahlen am 15. März stattfand, stand "unter dem Eindruck der rechtsradikalen Attentate der jüngsten Vergangenheit" und richtete sich "gegen die völkischen Parolen, die rechtem Terror den Weg bereiten", hatte das Bellevue mitgeteilt.

"Wir zeigen heute Gesicht gegen die, die eine volksverhetzende und verfassungsfeindliche Politik betreiben", sagte Kopp als Vertreter der bayerischen Landeskirche. Man müsse es beim Namen nennen: "Die AfD ist rechtsextremistisch. Sie sät Hass. Sie vergiftet das Klima in unserem Land seit fünf Jahren." Dieses Gift wirke in rechtem Terror. Die AfD werte die Politik ab und verhöhne die Parteien. "Aber dieses System sind wir, das ist unsere Demokratie - das, worüber wir so froh sind", betonte der Regionalbischof. Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit seien christlich gesprochen Sünde. "Das wollen wir nirgendwo wieder", so Kopp. "Dafür werden wir immer auftreten."

Die Kundgebung sollte um 16 Uhr auf dem Max-Joseph-Platz beginnen. Neben dem Regionalbischof waren als weitere Redner unter anderem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) angekündigt, zudem Charlotte Knobloch von der Israelitischen Kultusgemeinde, Imen Belajouza vom Münchner Forum für Islam und der katholische Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg. Desweiteren sollten mehrere Vertreter der Kunstszene sprechen, auch ein Auftritt von Gerhard Polt und den Wellbrüdern war geplant.