Mainz (epd). Der neue Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, hat seine Wahl als große Herausforderung bezeichnet. "Ich bin kein zweiter Reinhard Marx", sagte der 58-Jährige nach seiner Wahl am Dienstag in Mainz vor Journalisten. Das Amt sei eine "große Bürde", das er mit den ihm eigenen Fähigkeiten ausfüllen wolle. Die in Mainz tagende Frühjahrs-Vollversammlung der katholischen Bischöfe hatte mit Bätzing einen Nachfolger für Kardinal Marx gefunden. Bischof Bätzing ist für sechs Jahre als Vorsitzender der Bischofskonferenz gewählt.
Der Ausgang der Wahl habe ihn selbst überrascht, räumte er bei der Bekanntgabe des Ergebnisses ein: "Ich habe auf dem Weg von Limburg hierher nicht damit gerechnet." Seine Hauptaufgaben sieht der neue Vorsitzende in der Aufarbeitung der Missbrauchsverbrechen und in der Fortsetzung der innerkirchlichen Reformen. Hinter dem Dialogforum Synodaler Weg stehe er "ganz und gar", an dessen Arbeitsweise wolle er deshalb nichts verändern: "Wir haben den Synodalen Weg begonnen, weil wir Veränderungsbedarf haben."
Zur Ökumene sagte Bätzing, Christinnen und Christen könnten in Zukunft nur gemeinsam eine Wirkung in der säkularen Gesellschaft haben. Daher blicke er mit Optimismus auf die Planungen zum 3. Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main. Kardinal Marx sagte, er empfinde zwar "ein bisschen Wehmut" bei der Übergabe des Amtes an Bätzing. Er würdigte seinen Nachfolger zugleich als fähig und gut aufgestellt für das Amt.
Bätzing wurde am 13. April 1961 im rheinland-pfälzischen Kirchen geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Trier und Freiburg wurde er 1987 zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Klausen und Koblenz, ehe er 1990 die stellvertretende Leitung des Bischöflichen Priesterseminars in Trier übernahm. Von 1996 bis Januar 2010 war Bätzing dann als Regens für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich und leitete das Priesterseminar. Papst Franziskus ernannte ihn am 1. Juli 2016 zum 13. Bischof von Limburg.
Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 69 Mitglieder aus den 27 deutschen Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.
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