Berlin (epd). Die Nachfrage nach medizinischem Cannabis in Deutschland ist einem Zeitungsbericht zufolge im vergangenen Jahr stark gestiegen. Die Umsätze von cannabishaltigen Medizinprodukten seien 2019 von 8,23 Millionen Euro im Januar auf 12,44 Millionen Euro im Oktober gewachsen, heißt es laut den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) in der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Das sei ein Anstieg um 51 Prozent. Für das letzte Quartal lagen der Bundesregierung demnach noch keine Zahlen vor.
Stark erhöht haben sich dem Bericht zufolge die Umsätze von cannabishaltigen Zubereitungen: Sie seien zwischen Januar und Oktober um fast 75 Prozent von 2,97 Millionen Euro auf 5,2 Millionen Euro gestiegen. Um knapp 39 Prozent wuchsen demnach die Umsätze mit unverarbeiteten Cannabisblüten - von 3,74 Millionen Euro auf 5,2 Millionen Euro.
Mit dem Arzneimittel Sativex, das bei schwerer Spastik aufgrund einer Multiplen Sklerose zum Einsatz kommt, wurden dem Bericht zufolge im Oktober 1,96 Millionen Euro Umsatz erzielt - rund 540.000 Euro mehr als im Januar. Mit je 61 Millionen Euro sowohl im Januar als auch im Oktober sei der Umsatz mit dem Medikament Canemes, das vor allem Patienten in Chemotherapien verwenden, stabil geblieben.
Seit März 2017 können Ärzte ihren Patienten unter bestimmten Voraussetzungen medizinisches Cannabis als Kassenleistung verschreiben. Die Kassen müssen dem aber zustimmen. Voraussetzung ist laut Gesetz, dass alle sonst üblichen Therapien versagt haben.
