Länder Afrikas bereiten Abwehr des Corona-Erregers vor

Länder Afrikas bereiten Abwehr des Corona-Erregers vor

Genf/Brazzaville (epd). Die Länder Afrikas bereiten sich mit Hilfe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf eine mögliche Einschleppung des neuartigen Corona-Erregers vor. Angesichts der internationalen Ausbreitung müssten die afrikanischen Staaten das Virus wirksam bekämpfen können, erklärte das Regionalbüro für Afrika der WHO am Freitag in Brazzaville (Republik Kongo).

Noch sei kein Corona-Fall in Afrika entdeckt worden, hieß es. Die Gesundheitssysteme vieler Staaten des Kontinents seien aber schwach bis sehr schwach. Der WHO-Generaldirektor, der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus, hatte am Donnerstagabend vor einem Übergreifen des Erregers auf Staaten mit schwachen Gesundheitswesen gewarnt.

Die WHO rief 13 besonders gefährdete Länder Afrikas auf, Überwachungen und andere verschärfte Abwehr-Maßnahmen einzuleiten. Diese Länder, von Angola über Ghana bis Uganda, hätten enge Beziehungen zu China, wo das Virus erstmals auftrat.

An Flughäfen und überall dort, wo Menschen einreisen, müssten effektive Kontrollen stattfinden, forderte die WHO. Es sei unerlässlich, infizierte Menschen mit Labortests so schnell wie möglich zu identifizieren und dann zu isolieren. Zudem müsste rasch ermittelt werden, mit wem die Erkrankten zuvor Kontakt gehabt hatten. Weiter sei eine unverzügliche Übermittlung der Daten an die WHO geboten.

Am Donnerstag hatte WHO-Chef Tedros angesichts der Ausbreitung des Erregers in rund 20 Ländern und Territorien einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Seitdem koordiniert die WHO Reaktionen der Länder auf die Krankheit. Zudem berät sie Regierungen, leistet technische Hilfe und sammelt Daten. Die von der WHO empfohlenen Maßnahmen sollen jetzt auch von den Ländern Afrikas umgesetzt werden.

Laut der Weltgesundheitsorganisation breitet sich das Ende 2019 entdeckte neue Corona-Virus bislang in rund 20 Ländern und Territorien aus, darunter Deutschland. Insgesamt seien bis Donnerstag mehr als 7.800 bestätigte Krankheitsfälle ermittelt worden, mehr als 7.700 davon in China. Alle 170 Todesfälle seien in China zu verzeichnen gewesen.