Evangelischer Fachtag: Sport im richtigen Maß ist heilsam

Evangelischer Fachtag: Sport im richtigen Maß ist heilsam

Auf dem zweiten Sportethischen Fachtag der Evangelischen Kirche in Deutschland ist die heilende Wirkung des Sports hervorgehoben worden. Sportwissenschaftler, Theologen und Ärzte berichteten am Freitag in Frankfurt am Main, dass Sport nicht nur zu einem gesunden Körper, sondern auch stark zum psychischen Wohlergehen beitrage. Andererseits könne Sport aber auch ein bedenkliches Suchtpotenzial entwickeln. Zu dem Fachtag unter dem Titel "Warum Fitness? Zwischen Körper-Kult und Seel-Sorge" kamen rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Bundesländern zusammen.

Andres Kempf, Deutscher Meister im Bodybuilding 2018 und Lehramtsstudent, berichtete, dass die meisten Bodybuilder ihren Sport aus einer Unzufriedenheit heraus begännen. Der Leistungssport diene als emotionales Ventil, schule Disziplin und Durchhaltevermögen und lasse den Teilnehmer zum Mitglied einer Gemeinschaft werden. Allerdings bestehe die Gefahr, ein realistisches Selbstbild zu verlieren, neue Selbstzweifel zu bekommen und die Konzentration allein auf das Äußere zu lenken.

Die Chefärztin der Klinik für Onkologie und Hämatologie im Frankfurter Nordwest-Krankenhaus, Elke Jäger, wies auf die heilsame Wirkung des Sportes hin. Ein Versuch mit Krebspatienten habe ergeben, dass bei 80 Prozent der Teilnehmer von verordnetem, moderatem Ausdauersport die körperliche Leistung stieg, das ansonsten unbehandelbare Müdigkeitssymptom stark zurückging und der Gesundheitszustand insgesamt sich besserte. Damit verbunden sei die Motivation und das Selbstvertrauen gewachsen, was wiederum die Therapiemöglichkeiten verbessert habe.