Kasseler Politiker legt Parteiämter nach Rassismusvorwurf nieder

Kasseler Politiker legt Parteiämter nach Rassismusvorwurf nieder

Kassel (epd). Der Kasseler CDU-Stadtverordnete Jörg Hildebrandt ist einem Zeitungsbericht zufolge von seinen Parteiämtern zurückgetreten. Er übernehme damit innerparteilich die Verantwortung "für den von mir unbedacht und vorschnell bei Facebook eingestellten privaten Beitrag", sagt Hildebrandt der der "Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen" (HNA, Donnerstag). Ein an Silvester veröffentlichter Facebook-Eintrag von Hildebrandt war vielfach als rassistisch eingestuft und scharf kritisiert worden.

Auf dem inzwischen gelöschten Eintrag war ein Bild von dunkelhäutigen Menschen mit der Unterschrift "Wir sind EU-Bürger" zu sehen, direkt darunter mehrere Löwen mit der Unterschrift "und wir sind Vegetarier". Dies wurde sowohl von der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung als auch vom CDU-Kreisverband als rassistisch gewertet. Beide forderten Hildebrandt zum Rücktritt auf.

Hildebrandt hatte zunächst von einem "satirischen Beitrag" gesprochen, diesen dann aber entfernt und sich entschuldigt. Gegenüber dem HR hatte der Politiker das Vorgehen seiner Partei als "Kampagne" gewertet, mit der er persönlich getroffen und geschädigt werden solle. Die AfD bezeichnete das Vorgehen der CDU auf ihrer Facebook-Seite als "Merkelsche Hetzjagd" und forderte Hildebrandt auf, seine Partei zu verlassen und an geeigneter Stelle für den Erhalt Deutschlands und seiner Kultur zu kämpfen.

Laut HNA will Hildebrandt sein Mandat als Stadtverordneter behalten, möglicherweise auch als künftig fraktionsloses Mitglied des Stadtparlamentes. Er ist seit 2016 in der Stadtverordnetenversammlung.