Zweiter Missbrauchs-Prozess gegen ehemaligen Erzieher beginnt

Zweiter Missbrauchs-Prozess gegen ehemaligen Erzieher beginnt

Heilbronn (epd). Ein zweiter Prozess gegen den bereits wegen schweren Kindesmissbrauchs verurteilten ehemaligen Leiter eines evangelischen Kindergartens in Heilbronn beginnt am 30. Januar. Dem Mann, der in einem ersten Verfahren im Herbst 2018 zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war, wirft die Staatsanwaltschaft weitere Fälle schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern vor. Für den Prozess (Az.:14 KLs 32 Js 4829/19) seien drei Verhandlungstage angesetzt, teilt das Landgericht Heilbronn auf seiner Internetseite mit.

Dem 1987 geborenen Mann wird vorgeworfen, er habe als Babysitter in Heilbronn und Rust im Zeitraum von 2010 bis 2014 zwei Jungen sexuell missbraucht. Angeklagt werden insgesamt elf Taten. Die Jungen waren zur Tatzeit zwischen elf und 13 beziehungsweise zwölf und 13 Jahre alt.

Im ersten Verfahren wurde der frühere Erzieher für insgesamt 19 Fälle schweren sexuellen Missbrauchs und wegen des Besitzes und der Verbreitung von kinderpornografischem Material verurteilt. Er hatte sich an einem 2005 geborenen Jungen aus seinem Bekanntenkreis vergangen. Teilweise fertigte er von den Taten Videos. Zudem machte er pornografische Aufnahmen von zwei schlafenden Jungen im frühen Grundschulalter, als diese auf einer kirchlichen Sommerfreizeit übernachteten.

Am Ende des damaligen Prozesses hatte Verteidiger Thomas Amann dem Evangelischen Pressedienst (epd) erklärt, dass es nach seiner Einschätzung keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass der Erzieher weitere Kinder missbrauchte, mit denen er zu tun hatte. Der Angeklagte hatte behauptet, alles gestanden zu haben. Die neuerliche Anklage stützt sich nun auf Zufallsfunde aus den bei dem Mann sichergestellten Dateien.