Künstlerkollektiv gibt gestohlene Krippenfiguren an Kirchen zurück

Künstlerkollektiv gibt gestohlene Krippenfiguren an Kirchen zurück
Ein Künstlerkollektiv hatte aus Kirchen in ganz Deutschland vor dem Dreikönigstag zwei der Heiligen Drei Könige entwendet, um auf die europäische Flüchtlingspolitik aufmerksam zu machen. Nun sind die Figuren zurück in die Kirchen gebracht worden.

Berlin (epd). Die entwendeten Krippenfiguren aus Kirchen in ganz Deutschland sind zurück an Ort und Stelle. Das Künstlerkollektiv "Ausgegrenzt" teilte am Dienstag in Berlin mit, die Figuren seien in die Kirchen zurückgebracht worden. Aus Protest gegen die EU-Flüchtlingspolitik hatte das Kollektiv kurz vor dem Dreikönigstag aus Kirchen in ganz Deutschland zwei der Heiligen Drei Könige entfernt.

Betroffen waren nach Angaben des Kollektivs katholische und evangelische Gemeinden in Berlin, Bielefeld, Darmstadt, Frankfurt a.M., Köln, Münster - und Freiburg. Doch in Freiburg verschwand kein Weiser von einer Kirchenkrippe, und es gab auch keine Vorfälle, wie die dortigen Gemeinden dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilten.

In Münster wurden nach Auskunft des Kollektivs aus acht Kirchen Königsfiguren entfernt, darunter aus der St. Clemens-, St. Michael- und St. Mauritzkirche. In Köln waren die Weihnachtskrippen der Kirchen Christi Auferstehung, St. Pankratius und des Jugendpastoralen Zentrums Crux betroffen, in Darmstadt unter anderem die Heilig Geist Gemeinde. In Berlin fehlten die Könige in der Kapelle der Versöhnung auf dem früheren Mauerstreifen, wie die Gemeinde mitteilte.

Mit der Aktion wollte die Gruppe auf unwürdige Bedingungen im griechischen Flüchtlingslager Moria auf Lesbos aufmerksam machen und auch die Situation im sogenannten Ankerzentrum in bayerischen Deggendorf kritisieren.

Eine Sprecherin des Kollektivs bedankte sich für die Reaktionen vieler Kirchen. "Es freut uns, dass wir große Teile der Kirchen auf unserer Seite haben, wenn wir die menschenunwürdige und oft genug tödliche europäische Flüchtlingspolitik anklagen. Wir haben großen Respekt vor den vielen Gemeinden, die konkret handeln, zum Beispiel durch das Aussprechen von Kirchenasyl", sagte sie. Das Rettungsschiff, das auf Initiative der evangelischen Kirche im Januar gekauft werden soll, sei ein weiterer Schritt in Richtung einer solidarischen Gesellschaft. Nur wenige Gemeinden hätten mit einer Anzeige wegen Diebstahls gedroht, hieß es.