Landtagspräsident verurteilt Gewalt in Leipzig zu Silvester

Landtagspräsident verurteilt Gewalt in Leipzig zu Silvester

Dresden/Leipzig (epd). Der sächsische Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) hat den mutmaßlich linksextremen Gewalttätern der Leipziger Silvesternacht einen Angriff auf die Demokratie vorgeworfen. "Wer Polizisten, Rettungskräfte oder Volksvertreter an ihrer Arbeit hindert, sie attackiert oder gar versucht, ihnen das Leben zu nehmen, wendet sich gegen unseren demokratischen Rechtsstaat", sagte Rößler bei seiner Neujahrsansprache am Montag im Landtag in Dresden. "Den brutalen Angriff verurteilte ich auf das Schärfste", fügte er an.

Bei einer Silvesterfeier in dem linksalternativen Stadtteil Leipzig-Connewitz waren bisherigen Ermittlungen zufolge drei Polizisten attackiert worden, die einen Randalierer festnehmen wollten. Nach Darstellung der Polizei wurden den Beamten zum Teil die Helme vom Kopf gerissen, im Anschluss wirkten die Täter "massiv auf sie ein". Ein 38-jähriger Polizist wurde schwer am Ohr verletzt und musste operiert werden. Auch seine zwei Kollegen wurden verletzt.

Wegen des Angriffs ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des versuchten Mordes gegen Unbekannt. Auf einen Zeugenaufruf des Landeskriminalamtes habe sich bislang niemand gemeldet, sagte ein Sprecher der Leipziger Ermittlungsbehörde dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage.

Insgesamt wird gegen zwölf Personen wegen Stein-, Flaschen- und Böllerwürfen auf Polizisten ermittelt. Gegen vier Männer wurden Haftbefehle in Kraft gesetzt, gegen einen von ihnen im beschleunigten Verfahren. Der Prozess gegen den Mann am Leipziger Amtsgericht werde voraussichtlich noch diese Woche beginnen, sagte der Sprecher.