Messerstecherei bei Weihnachtsfeier in sächsischem Pfarrhaus

Messerstecherei bei Weihnachtsfeier in sächsischem Pfarrhaus
Schwerverletzter Gemeindemitarbeiter nach Notoperation stabil
Beim Weihnachtsfest für Bedürftige kam es an Heiligabend im sächsischen Aue zum Streit. Ein Gemeindemitarbeiter wurde mit einem Messer schwer verletzt. Die Polizei ermittelt.

Aue (epd). Nach der Messerstecherei bei der Weihnachtsfeier in einem Pfarrhaus im erzgebirgischen Aue-Bad Schlema, hat die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz am Donnerstag auf epd-Anfrage sagte, laufen die Ermittlungen zu dem Tathergang noch, bei dem ein Mann schwer verletzt wurde. Deshalb wollte der Sprecher keine weiteren Angaben zu dem Tatverdächtigen machen.

Der Zustand des an Heiligabend durch einen Messerstich schwer verletzten ehrenamtlichen Gemeindemitarbeiters sei nach einer Notoperation in der Nacht zu Mittwoch stabil, teilte der evangelisch-lutherische Kirchenbezirk Aue mit. Außerdem wurden bei der Auseinandersetzung zwei weitere Gäste leicht verletzt.

Am Dienstagabend hatte die Kirchgemeinde St.-Nicolai traditionellerweise zu einem Weihnachtsfest für Einsame und Bedürftige eingeladen. Dabei kam es laut Polizei am späteren Abend bei der Ausgabe von Geschenken zu Streitigkeiten. Ein 53-jähriger Syrer sei daraufhin mehrfach "zur Ordnung gerufen" worden und habe schließlich die Veranstaltung verlassen. Wenig später sei eine Gruppe von Männern, die - so die Polizei - "augenscheinlich als Personen aus dem arabischen Raum beschrieben wurden", erschienen und es sei erneut ein Streit entstanden. Dabei wurde ein 34-jähriger Iraner angegriffen.

Der 51-Jährige Gemeindemitarbeiter, der den Streit schlichten wollte, wurde dabei durch eine Stichverletzung schwer verletzt. Der 34-Jährige und eine weitere Person erlitten leichte Verletzungen.

Ein Sprecher der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens zeigte sich zunächst "froh, dass es dem Mitarbeiter den Umständen entsprechend bessergeht". Der Superintendent des Kirchenbezirks, Dieter Bankmann, hatte ihn am Mittwoch im Krankenhaus besucht. Von weiteren Zwischenfällen bei den zahlreichen Veranstaltungen an Heiligabend in der Landeskirche sei nichts bekannt: "Wir verweisen auf das Gebot des Friedens gerade an diesen Tagen und rufen zur Besonnenheit auf. Den Angehörigen und Freunden der Opfer gilt unsere Fürbitte", erklärte Landeskirchensprecher Matthias Oelke.