Entwicklungsminister will mehr Nachhaltigkeit im Handel

Entwicklungsminister will mehr Nachhaltigkeit im Handel

Berlin (epd). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller ruft zum Kauf fair gehandelter Produkte auf. Dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" sagte der CSU-Politiker: "Gegen Konsum ist nichts zu sagen. Ich würde mir aber wünschen, dass mehr Deutsche nachhaltig einkaufen." Konsumenten wüssten nach seiner Einschätzung über fair gehandelte Produkte allerdings nicht gut Bescheid: "Ich habe den Eindruck, dass viele nicht ausreichend informiert sind."

Müller mahnte deshalb im Interview mit der Zeitung den Aufbau von Informationsportalen an, die eine schnelle und klare Orientierung ermöglichen. "Für Textilien sind wir ja schon vorangegangen und haben den 'Grünen Knopf' als staatliches Siegel für fair produzierte Kleidung eingeführt. Aber bei vielen anderen Warengruppen kann man sich nicht so einfach informieren. Das sollten wir ändern", betonte der Minister.

Insgesamt sieht der CSU-Politiker aber Fortschritte in diesem Bereich in den zurückliegenden Jahren: "Die Menschen machen sich sicher mehr Gedanken, wo die Dinge herkommen, die sie kaufen." Er nehme auch eine große Offenheit wahr, wenn es um Fairness für die Menschen in ärmeren Ländern geht, die Produkte für die hiesigen Märkte herstellen. "Aber wir brauchen mehr Verlässlichkeit - auch bei den Produktinformationen", sagte Müller weiter. Neben Textilien gebe es dafür auch im Lebensmittelbereich vielversprechende Ansätze. "Bei Möbeln, Teppichen oder Elektronikartikeln ist dagegen nicht auf den ersten Blick zu erkennen, was nachhaltig produziert wurde und was nicht", sagte der Bundesentwicklungsminister.