Bischofskonferenz richtet Betroffenenbeirat ein

Bischofskonferenz richtet Betroffenenbeirat ein

Bonn (epd). Die katholische Kirche möchte Betroffene von sexualisierter Gewalt künftig besser in die Aufarbeitung einbinden. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz richtet dazu einen Betroffenenbeirat ein, teilte sie am Mittwoch in Bonn mit. "Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns klar gezeigt, dass die Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch wirksam nur gemeinsam mit den Betroffenen gelingen kann", sagte der Missbrauchsbeauftragte der Bischofkonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann.

Der Beirat soll die Arbeit an der Aufarbeitung und Aufklärung des Missbrauchsskandals der Bischofskonferenz begleiten, hieß es. Er orientiert sich an den Standards entsprechender Gremien des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung (UBSKM) und der Erzdiözese Köln. Er sei eine Konsequenz aus den Ergebnissen der MHG-Studie, die Tausende Fälle sexualisierter Gewalt in der Kirche dokumentiert hatte und im September 2018 veröffentlicht worden war.

Bis zum 7. Februar 2020 können Betroffene ihr Interesse an der Mitarbeit auf der Internetseite der Bischofskonferenz mitteilen, hieß es. Auch Angehörige und gesetzliche Betreuerinnen und Betreuer seien zur Mitarbeit eingeladen.

Der Auswahlprozesses liege in den Händen eines Gremiums, das sich aus unabhängigen Experten der Wissenschaft und der Politik, des Mitarbeiterstabs des UBSKM, Betroffenenvertretern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Deutschen Bischofs- und Ordensobernkonferenz zusammensetzt.