Klima-Debatte prägt Suche nach Unwort des Jahres

Klima-Debatte prägt Suche nach Unwort des Jahres

Darmstadt (epd). Die Klima-Debatte prägt auch die Suche nach dem Unwort des Jahres 2019. Die Zahl der Einsendungen zum Thema "Ökologie, Klima, Umweltschutz" habe stark zugenommen, sagte die Sprecherin der Unwort-Jury, Nina Janich, am Freitag in Darmstadt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Vorgeschlagen worden seien zum Beispiel die Begriffe Ökodiktatur, Ökofaschismus, Ökoterrorismus, Klimaabsolutismus, CO2-Gläubige, CO2-Jünger, Klimakirche und Klimahysterie. Allerdings sei keines der Wörter "richtig häufig eingeschickt" worden.

Aber auch das Thema "Migration" mit Begriffen wie Winterflüchtlinge, Asyltourismus oder Solidaritätsverbrechen beschäftige die Menschen nach wie vor, fügte Janich hinzu. Einzelne Ausdrücke berührten das gesellschaftliche Zusammenleben, etwa Sozialklimbim, Langlebigkeitsrisiko, andere generell Einstellungen und den Umgang mit Moral und Ethik (Tugendterror, Gesinnungsdiktatur).

Insgesamt sind nach den Worten der Sprachwissenschaftlerin bis Anfang Dezember 528 Einsendungen mit 335 unterschiedlichen Vorschlägen. Einsendungen sind noch bis zum 31. Dezember möglich. Bekanntgegeben wird das Unwort 2019 am 14. Januar kommenden Jahres in Darmstadt. Unwörter waren zuletzt "Anti-Abschiebe-Industrie" (2018), "alternative Fakten" (2017), "Volksverräter" (2016), "Gutmensch" (2015) und "Lügenpresse" (2014).

Die sprachkritische Aktion wurde 1991 von dem Frankfurter Germanistikprofessor Horst Dieter Schlosser initiiert. Seit 2011 ist Janich Jury-Sprecherin. Weitere Mitglieder sind die Sprachwissenschaftler Jürgen Schiewe (Universität Greifswald), Kersten Sven Roth (Universität Düsseldorf), Martin Wengeler (Universität Trier) sowie der freie Publizist Stephan Hebel.