Libanese schenkt ersteigerte NS-Devotionalien israelischer Stiftung

Libanese schenkt ersteigerte NS-Devotionalien israelischer Stiftung

München/Brüssel (epd). Die European Jewish Organisation (EJA) hat dem libanesischen Geschäftsmann Abdallah Chatila für den Aufkauf von NS-Devotionalien bei einer Münchner Auktion gedankt. Der Geschäftsmann habe in der vergangenen Woche für insgesamt 600.000 Euro verschiedene Nazi-Andenken, darunter einen Zylinder von Adolf Hitler, ersteigert, teilte die EJA am Sonntagabend mit. Das Ziel Chatilas sei gewesen, diese Devotionalien aus dem Verkehr zu ziehen. Er wolle sie einer Stiftung in Israel zur Verwahrung übergeben.

EJA-Vorstand Menachem Margolin erklärte, Chatila habe der ganzen Welt ein nachahmenswertes Beispiel geliefert, als er sich in den "makaberen und widerlichen Handel von Nazi-Devotionalien" eingemischt habe. Die EJA habe den Geschäftsmann für Ende Januar nach Auschwitz eingeladen, dort soll ihm während einer Delegationsreise von rund 100 EU-Parlamentariern eine Auszeichnung für seinen großen "Akt der Güte" den Hunderten jüdischen Gemeinden Europas gegenüber verliehen werden.

Die Versteigerung von Nazi-Devotionalien durch ein Münchener Auktionshaus hatte weltweit für Aufsehen und scharfe Kritik gesorgt. Unter anderem wurde die Befürchtung geäußert, Rechtsextreme könnten die Nazi-Devotionalien erwerben und diese für Propaganda-Zwecke missbrauchen.