Papst prangert in Thailand Zwangsprostitution an

Papst prangert in Thailand Zwangsprostitution an

Rom, Bangkok (epd). Bei seinem Besuch in Thailand hat Papst Franziskus Sextourismus in dem asiatischen Land angeprangert. Er beklagte am Donnerstag in Bangkok das Leid von Frauen und Kindern, die "verletzt und vergewaltigt werden und jeder Form von Ausbeutung, Sklaverei, Gewalt und Missbrauch ausgesetzt sind". Dabei würdigte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einer Begegnung mit Vertretern von Regierung und diplomatischem Corps zugleich Bemühungen, diese "Plage" auszurotten. Prostitution ist in Thailand verboten. Sextourismus und Kinderprostitution sind dennoch weit verbreitet.

Vor dem Hintergrund der Fluchtbewegungen aus Myanmar nach Thailand forderte der Papst den Schutz der Rechte von Migranten. Die internationale Gemeinschaft müsse Fluchtursachen bekämpfen und sichere Migrationswege garantieren. Jedes Land müsse die Würde von Flüchtlingen achten, die auf der Suche nach Freiheit und einem würdigen Leben für ihre Familien Gefahren, Ungewissheit und Ausbeutung ausgesetzt seien, betonte Franziskus. Zehntausende Rohingya-Flüchtlinge aus dem Nachbarland Myanmar leben auch zwei Jahre nach dem Höhepunkt der Vertreibung in Thailand.

Am Tag nach seiner Ankunft in Thailand würdigte der Papst ferner die umstrittenen Wahlen vom vergangenen Frühjahr als "Rückkehr zum normalen demokratischen Prozess". Seit einem Militärputsch von 2014 regiert General Prayut Chan-o-cha das südostasiatische Land. Die Wahlen waren von Betrugsvorwürfen überschattet gewesen.

Für Donnerstag war weiter ein Treffen mit König Maha Vajiralongkorn in Bangkok geplant. Anschließend stand eine Messe im Nationalstation auf dem Programm.