Rentenversicherung: Medizinische Reha bei Sucht oft erfolgreich

Rentenversicherung: Medizinische Reha bei Sucht oft erfolgreich

Würzburg (epd). Die Deutschen Rentenversicherung hat im vergangenen Jahr 43.000 Suchtkranken eine medizinische Rehabilitation ermöglicht. Die Ausgaben dafür beliefen sich auf 590 Millionen Euro, teilte die Rentenversicherung am Donnerstag in Würzburg mit. Alkoholabhängigkeit war mit 30.000 Fällen der häufigste Grund für eine Reha, gefolgt von der Abhängigkeit von illegalen Drogen mit 13.000 Fällen.

Nach Angaben der für den Bereich Rehabilitation zuständigen Direktorin Brigitte Gross, kommt die Rentenversicherung für die meisten der medizinischen Reha-Maßnahmen für Suchtkranke (knapp 85 Prozent) auf. Das sei wenig bekannt, sagte Gross, aber hilfreich, um die betroffenen Menschen im Arbeitsleben zu halten. Gross zufolge bleiben neun von zehn Behandelten nach der Reha im Beruf, knapp zwei Drittel (63 Prozent) in kontinuierlicher Beschäftigung.

Gross warb dafür, professionelle Unterstützung zu suchen. Insgesamt nähmen nur zehn Prozent der Suchtkranken ein Hilfesystem in Anspruch, im Durchschnitt dauere es zehn Jahre, bis ein Betroffener die Entscheidung fälle, sich behandeln zu lassen. Dabei hätten eigene Befragungen ergeben, dass zwei Drittel der ehemals Abhängigen sich nach einer medizinischen Rehabilitation in der Lage sähen, künftig abstinent zu leben.

In Deutschland sind rund 1,6 Millionen Menschen alkoholsüchtig, etwa genauso viele sind abhängig von Schmerz- oder Beruhigungsmitteln. An dritter und vierter Stelle folgen Suchtverhalten am Computer und die Abhängigkeit von illegalen Drogen.