Ministerin fordert anständige Bezahlung für Sozialberufe

Ministerin fordert anständige Bezahlung für Sozialberufe

Nürnberg (epd). Die bayerische Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU) hat sich dafür ausgesprochen, professionelle soziale Arbeit besser zu bezahlen. Die Gesellschaft müsse sich fragen, was ihr dieses Engagement wert sei, sagte die Ministerin am Mittwoch in Nürnberg bei der Eröffnung der 21. Fachmesse ConSozial. Ohne eine bessere Entlohnung werde es künftig schwer sein, genug junge Menschen für diese Tätigkeiten zu gewinnen, sagte die ausgebildete Sozialpädagogin.

Schreyer würdigte die Aktivitäten sozialer Verbände im Kampf gegen Armut und Einsamkeit. Viele Menschen, auch junge, litten unter Einsamkeit, die krank machen könne. Professionelle Helfer seien sehr wichtig, aber es komme auch darauf an, dass "Freunde, Nachbarn und die Familienmitglieder sich mehr um Einzelne und Einsame kümmern", betonte sie. Jeder könne "Zeit, Energie und Herzblut für andere investieren".

Gerda Hasselfeldt, die Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, bezeichnete die Fachmesse als bundesweit wichtigste Plattform für Ideen, Impulse und Innovationen. Die wachsende Einsamkeit von Menschen sei eine Folge der Digitalisierung ebenso wie von abnehmenden Familienbindungen. "Damit dürfen wir uns als Gesellschaft niemals abfinden", sagte die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes. Auch deshalb beschäftige sich ein Viertel der Veranstaltungen auf der diesjährigen ConSozial mit diesem Thema.

Die Messe dauert noch bis Donnerstag. Veranstaltet wird sie gemeinsam vom bayerischen Sozialministerium und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Im vergangenen Jahr zählte die ConSozial mehr als 5.000 Besucher.