Spahn: Start eines besseren Bewertungssystems für Pflegeheime

Spahn: Start eines besseren Bewertungssystems für Pflegeheime

Berlin (epd). Pflegeheime in Deutschland werden seit Freitag nach einem neuen System geprüft. Es löst den alten Pflege-TÜV ab und soll zu realistischeren Ergebnissen führen. Ernährung, Körperpflege und Wundversorgung werden genauer geprüft. Außerdem bewerten die externen Prüfer etwa die Anstrengungen der Heime, ihre Bewohner mobil zu halten und Druckgeschwüre bei bettlägerigen Pflegebedürftigen zu vermeiden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte in Berlin, es stehe "nicht mehr der richtig gesetzte Haken im Aktenordner im Mittelpunkt. Entscheidend ist, wie es den Pflegebedürftigen tatsächlich geht." So könnten sie und ihre Angehörigen besser vergleichen, wie gut Pflegeheime arbeiten. Der bisherige Pflege-TÜV habe den Pflegekräften viel bürokratische Arbeit gemacht und sei doch nutzlos gewesen, sagte Spahn: "Fast alle Heime hatten am Ende irgendwie die Note 1. Heute startet ein besseres, aussagekräftigeres Bewertungssystem."

Ihr internes Controlling machen die Heime bereits seit Oktober nach dem neuen System. Bis Ende Juni 2020 müssen alle vollstationären Pflegeeinrichtungen zum ersten Mal die neuen Qualitätsdaten erhoben haben. Zusätzlich werden sie von den Kontrolleuren des Medizinischen Dienstes (MDK) der Pflegekassen und denen der privaten Pflegeversicherungen geprüft.

Anfang 2020 sollen erste Ergebnisse der MDK-Prüfungen veröffentlicht werden. Sie finden sich dann auf den Seiten der Kranken- und Pflegekassen und werden in den Einrichtungen ausgehängt. Die Informationen werden wesentlich detaillierter sein als heute. Die bisherige Gesamtnote entfällt.