Erhard Eppler in Trauergottesdienst gewürdigt

Erhard Eppler in Trauergottesdienst gewürdigt

Schwäbisch Hall (epd). Mit einem Trauergottesdienst und einer Gedenkfeier haben Weggefährten, Parteifreunde und Kirchenrepräsentanten Abschied von dem verstorbenen SPD-Politiker Erhard Eppler genommen. Die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Julia Helmke, würdigte Eppler am Donnerstag in der Schwäbisch Haller Michaelskirche laut Redemanuskript als "einen der namhaftesten Akteure der Kirchentagsbewegung".

Eppler habe den Kirchentag ab 1967 über Jahrzehnte mitgestaltet und geprägt. Er habe es als seine christliche Pflicht verstanden, gemeinsam um angemessene politische, gesellschaftliche und kirchliche Wege zu ringen "und sich klar, zuweilen unbequem und angreifbar zu positionieren". Eppler war von 1981 bis 1983 und von 1989 bis 1991 Kirchentagspräsident.

Helmke sagte, Eppler habe sich selbst in die Verantwortung genommen. Diese Authentizität und seine Ehrlichkeit seien auch die Grundlage für große Wertschätzung gewesen, die er erfahren habe. Die Themen der Kirchentage seien Themen seines Lebens gewesen: Frieden und Wiedervereinigung, und auch die Ökumene. Helmke versprach, der Kirchentag werde sein Vermächtnis annehmen: Den Zumutungen der Bibel nicht auszuweichen, eine komplexe Wirklichkeit nicht zu vereinfachen, dialogbereit und mit eigener Position nach Lösungen zu suchen, die zur Freiheit befähigen.

Eppler war am 19. Oktober im Alter von 92 Jahren gestorben. Die Beisetzung soll am Wochenende im engsten Familienkreis stattfinden. Der gebürtige Ulmer war von 1968 bis 1974 Bundesentwicklungsminister. Lange saß er im Parteivorstand und im Parteipräsidium der SPD. Von 1968 bis 1984 war Eppler Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und wirkte an den Kirchentagen über Jahrzehnte mit, zuletzt 2015 in Stuttgart.