Äthiopiens Ministerpräsident hält trotz Unruhen an Reformkurs fest

Äthiopiens Ministerpräsident hält trotz Unruhen an Reformkurs fest

Frankfurt a.M., Addis Abeba (epd). Der äthiopische Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed will trotz zunehmender Spannungen in seinem Land an seinem Reformkurs festhalten. Die Gewalt der vergangenen Tage sei politisch motiviert, um Äthiopien von seinem Kurs abzubringen, erklärte Ahmed am Samstagabend, wie das Onlinemagazin "Borkena" berichtete. "Wir lassen uns jedoch nicht davon ablenken." In der vergangenen Woche waren bei Unruhen in der Region des Oromo-Volks mindestens 67 Menschen getötet worden.

Auslöser der Gewalt war offenbar eine Aussage des Aktivisten Jawar Mohammed, Sicherheitskräfte würden sein Anwesen belagern. Der Journalist gilt als möglicher Herausforderer des Ministerpräsidenten bei den Wahlen im kommenden Jahr. Abiy warf ihm vor, mit seinen Aussagen ethnische Spannungen zu schüren. Für die politische Öffnung des Landes und den Friedensvertrag mit dem Nachbarland Eritrea erhält Abiy in diesem Jahr den Friedensnobelpreis. Er hatte politische Gefangene freigelassen und Verbote von Medien aufgehoben.