DGB kritisiert "Zwei-Klassen-Gesellschaft in Weiterbildung"

DGB kritisiert "Zwei-Klassen-Gesellschaft in Weiterbildung"

Berlin (epd). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht ungleiche Chancen bei den Möglichkeiten zur Weiterbildung. "Deutschland ist in Sachen Weiterbildung immer noch eine Zwei-Klassen-Gesellschaft", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Dienstag). "Wer geringfügig beschäftigt ist, keinen guten Schulabschluss oder keinen Berufsabschluss hat, bekommt auch später deutlich weniger die Chance zur Weiterbildung", sagte Hannack.

Bislang gelte viel zu oft das Prinzip "Wer hat, dem wird gegeben", fügte Hannack hinzu. Politik und Arbeitgeber seien gefragt, dies zu ändern. In einer noch unveröffentlichten Analyse des DGB zur sozialen Spaltung in der Weiterbildung, die dem RND vorliegt, verweist der Gewerkschaftsbund auf Zahlen des Bundesbildungsministeriums. Demnach haben im Jahr 2018 mit 78 Prozent deutlich mehr Führungskräfte an einer Weiterbildung teilgenommen als An- und Ungelernte (44 Prozent).

Weitere Erkenntnisse, die der DGB auf Grundlage der Ministeriumszahlen anführt, sind: Arbeitslose nehmen seltener an Weiterbildung teil als Erwerbstätige. Bei den älteren Menschen fällt die Beteiligung an Weiterbildung geringer aus. Nahmen laut Bundesbildungsministerium im Alter von 25 bis 34 Jahren im Jahr 2018 58 Prozent an Weiterbildung teil, so waren es bei den 55- bis 64-Jährigen 47 Prozent.

epd jup