UN: Mehr als 130.000 Menschen fliehen vor Gewalt in Nordost-Syrien

UN: Mehr als 130.000 Menschen fliehen vor Gewalt in Nordost-Syrien

Genf (epd). Immer mehr Menschen fliehen laut den UN vor den Kämpfen im Nordosten Syriens. Seit Beginn der türkischen Offensive gegen kurdische Milizen Mitte der Woche seien schätzungsweise mehr als 130.000 Frauen, Männer und Kinder in die Flucht gezwungen worden, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Sonntag in Genf mit.

Die meisten von ihnen hätten Unterschlupf bei Bekannten und Freunden in Syrien gefunden, hieß es. Andere seien in Auffanglagern untergekommen. Gemäß dem UN-Büro gehen UN-Experten von bis zu 400.000 Menschen aus, die in Kürze humanitäre Hilfe benötigen werden.

Die Türkei startete die Invasion am Mittwoch, nachdem die USA den Abzug ihrer Truppen aus der Region angekündigt hatten. Die US-Streitkräfte und kurdische Einheiten hatten gemeinsam gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gekämpft. Die Türkei betrachtet die kurdischen Kräfte im Nordosten Syriens als Terroristen, die bekämpft werden müssen.

Im Zuge des Syrien-Konflikts hatten kurdische Milizen die Kontrolle über das Gebiet gewonnen. Der Konflikt hatte 2011 mit Protesten gegen Präsident Baschar al-Assad begonnen. Hunderttausende Menschen wurden getötet, Millionen Menschen sind innerhalb des Landes oder ins Ausland geflohen.