Adveniat prangert Unterdrückung und Umweltzerstörung am Amazonas an

Adveniat prangert Unterdrückung und Umweltzerstörung am Amazonas an

Rom, Essen (epd). Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat will bei der Amazonas-Synode der katholischen Kirche in Rom auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in Amazonien aufmerksam machen. "Am Amazonas brennen die Wälder, indigene Völker werden vertrieben oder ermordet", erklärte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Michael Heinz am Samstagabend in Rom. "Wir können angesichts einer solch himmelschreienden Ungerechtigkeit nicht schweigen." Heinz nimmt an der bis zum 27. Oktober tagenden Synode als Experte teil.

Auch der Priestermangel in den Ländern des Amazonas-Gebiets sei ein wichtiges Thema, betonte der Adveniat-Chef. Viele Gemeinden könnten nur ein, zwei oder drei Mal im Jahr die Eucharistie feiern. "Damit wird den Gläubigen das Recht auf die Quelle ihres Glaubens konsequent verweigert", kritisierte Heinz. "Es ist deshalb unausweichlich, über alternative Modelle des Zugangs zu Priesteramt und Gemeindeleitung nachzudenken." Möglich wäre etwa die Weihe verheirateter älterer Männer, die im Team eine Gemeinde leiten. Darüber hinaus müsse auch über die Beteiligung von Frauen gesprochen werden.

Adveniat ist das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland mit Sitz in Essen. Es unterstützt die Arbeit der katholischen Kirche in Lateinamerika und in der Karibik. Im vergangenen Jahr förderte Adveniat nach eigenen Angaben rund 2.000 Projekte mit mehr als 36 Millionen Euro aus Spenden.