Katholische Kirche forciert Klimaschutz

Katholische Kirche forciert Klimaschutz

Berlin (epd). Die katholische Kirche will die sozial-ökologische Wende vorantreiben. Am Freitag startete die katholische Deutsche Bischofskonferenz einen Reformprozess, der zunächst eine Reihe von Gesprächen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kirche vorsieht, wie der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick in Berlin mitteilte. Er ist zugleich der Vorsitzende der Kommission Weltkirche in der Bischofskonferenz.

Schick unterstrich, viele Gemeinden würden bereits nach nachhaltigen Kriterien wirtschaften und energiesparend agieren. "Aber die Zeit drängt." Deshalb brauche es bessere Rahmenbedingungen, damit sich Wirtschaft und Gesellschaft sozial-ökonomisch verändern könnten. Die katholische Kirche könne dazu über ihre Kirchengemeinden, kirchlichen Hilfsorganisationen und Bildungsangebote einen wichtigen Beitrag leisten.

Die internationalen Vernetzung der katholischen Kirche als Weltkirche könne zudem zum notwendigen Perspektivwechsel weltweit beitragen. Der Prozess steht unter dem Motto "Nachhaltige Entwicklung im Lichte von Laudato si" und bezieht sich auf die zweite Enzyklika von Papst Franziskus, der sich darin dem Umwelt- und Klimaschutz widmet.

Im vergangenen Jahr hatte die Bischofskonferenz die Studie "Raus aus der Wachstumsgesellschaft?" bei der Sachverständigengruppe "Weltwirtschaft und Sozialehtik" in Auftrag gegeben. Die Studie empfiehlt unter anderem eine kohlenstoffneutrale Wirtschaft und Energieversorgung, den Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaft und einen CO2-Preis, um die Klimazielen bis 2030 zu erreichen. Dafür brauche es jedoch einer höheren Wertschätzung von Umwelt und ihrer Bewahrung für nachfolgende Generationen, sagte Schick.

Dies betreffe auch die Bischöfe, etwa bei der Frage der Fuhrparks. "Darüber sollten wir noch mal nachdenken", sagte er. Er selbst fahre, wenn irgend möglich, mit der Bahn oder laufe zu Veranstaltungsorten, in seinem Erzbistum Bamberg seien die Mitarbeiter angehalten, kurze Strecken mit hauseigenen Elektroautos zu fahren.