Klöckner schlägt Maßnahmen zum Waldschutz vor

Klöckner schlägt Maßnahmen zum Waldschutz vor

Berlin (epd). Beim nationalen Waldgipfel hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) konkrete Vorschläge zum besseren Schutz und zur Aufforstung der Wälder vorgelegt. Vorgesehen ist unter anderem, geschädigte Flächen wieder zu bewalden, Eigentümer von kleinen Privatwäldern zu fördern, mehr Waldfachkräfte auszubilden und Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft klimafreundlich zu verwenden, wie die Ministerin zum Auftakt des Fachtreffens mit Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden und Forschung am Mittwoch in Berlin ankündigte. Die Maßnahmen sollen auch das Klimaschutzpotenzial des Waldes stärken. "Unserem deutschen Wald geht es nicht gut", sagte Klöckner. Das Waldsterben sei dramatisch.

Für den Waldumbau handelte Klöckner nach eigenen Angaben für die kommenden vier Jahre 547 Millionen Euro aus dem Energie- und Klimafonds aus. Hinzu kämen eine Kofinanzierung der Bundesländer und zusätzlich Mittel aus dem Bundeshaushalt. Insgesamt stünden damit rund 800 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren für den Wald zur Verfügung.

Mit den Vorschlägen griff die Ministerin Empfehlungen unter anderen von forstwirtschaftlichen Forschungsanstalten und Naturschutzverbänden nach einem Treffen Ende August auf. Die Teilnehmer des Waldgipfels wollten am Nachmittag über das insgesamt 13 Punkte umfassende Papier diskutieren. Die Ergebnisse daraus sollen in die Waldstrategie 2050 fließen, die das Ministerium Ende 2020 vorlegen will.

Laut Klöckner hat der Klimawandel den deutschen Wald weitaus schneller getroffen als erwartet. Das Ministerium geht mittlerweile von 180.000 Hektar geschädigtem Wald aus, 70.000 Hektar mehr als noch im April diesen Jahres angenommen. Allein in den vergangenen beiden Jahren seien 105 Millionen Festmeter Schadholz entstanden.

2017 und 2018 setzten dem Wald vor allem Stürme zu, 2018 und diesen Sommer extreme Dürre und Hitzewellen. Hinzu kamen in der Folge eine massenhafte Vermehrung des Borkenkäfers und Brände. Vor allem Fichten und Buchen sind schwer geschädigt. Klöckner plädiert deshalb für einen Waldumbau hin zu klimaanpassungsfähigen, naturnahen und nachhaltig bewirtschafteten Mischwäldern.