Gesundheitsministerium schreibt Studie zu Abtreibungsfolgen aus

Gesundheitsministerium schreibt Studie zu Abtreibungsfolgen aus

Berlin (epd). Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigte Studie zu den seelischen Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen ist ausgeschrieben worden. Das bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums am Freitag in Berlin. Bis Mitte November können Forschungseinrichtungen ihre Vorhaben einreichen. Die in Berlin erscheinende "tageszeitung" (Freitag) hatte zuerst darüber berichtet.

Spahn hatte die Studie im Zusammenhang mit der Lockerung des Werbeverbots für Abtreibungen angekündigt und dafür vom Kabinett Haushaltsmittel von fünf Millionen Euro bewilligt bekommen. Teile der SPD, die Grünen und die Linke sowie Frauenorganisationen hatten das Vorhaben als einseitig kritisiert, weil es allein darauf abstelle, mögliche Folgen von Abtreibungen zu untersuchen.

Der Bekanntmachung des Ministeriums zufolge soll nun nicht mehr nur die seelische und soziale Situation von Frauen nach einer Abtreibung untersucht werden, sondern auch die psychosoziale Lage von Frauen, die eine ungewollte Schwangerschaft ausgetragen haben. Ziel ist laut der Bekanntmachung, die Belastungsfaktoren zu bestimmen und das Beratungs- und Hilfsangebot daran auszurichten.

Im Rahmen der Gesamtstudie soll auch eine deutschlandweite Bestandsaufnahme gemacht werden zur Versorgungssituation bei Schwangerschaftsabbrüchen. Im Einzelnen soll erhoben werden, wie viele Ärztinnen und Ärzte Abtreibungen vornehmen, wie die regionale Verteilung ist und wie sie qualifiziert sind.