Generation Mitte erlebt wachsende Aggressivität im Alltagsleben

Generation Mitte erlebt wachsende Aggressivität im Alltagsleben

Berlin (epd). Der mittleren Generation in Deutschland geht es wirtschaftlich gut, sie blickt aber mit Sorge um sich. Die 30- bis 59-Jährigen beobachten laut der aktuellen "Mitte-Studie" eine zunehmende Aggressivität im Alltag. Insgesamt haben zwei Drittel der Befragten den Eindruck, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt schwach ist, wie aus einer Umfrage des Allensbach-Instituts hervorgeht, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

Offenbar ist der Straßenverkehr für die meisten Befragten ein Riesenproblem: 90 Prozent sehen sich regelmäßig mit aggressivem und rücksichtlosem Verhalten konfrontiert. Die meisten fühlen sich auch auf öffentlichen Plätzen und in Bussen und Bahnen nicht wohl. Für mehr als die Hälfte (54) ist zudem das Internet ein Hort der Aggression.

Zwei Drittel der 30- bis 59-Jährigen - in Ostdeutschland drei Viertel - erleben Deutschland als eine Ellenbogengesellschaft. Der Trend hat sich gegenüber früheren Umfragen verstärkt. Zugleich gibt die mittlere Generation aber an, dass es ihr gutgeht: 59 Prozent sind mit ihrer materiellen Situation zufrieden, der bisher höchste Wert. Auch die Ostdeutschen berichten überwiegend von wachsendem Wohlstand.

Die Studie "Generation Mitte" wird seit 2013 jedes Jahr im Auftrag der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erstellt. Die repräsentative Befragung gibt Auskunft über das Lebensgefühl der beruflich und familiär besonders geforderten mittleren Generation und beschäftigt sich auch mit Fragen der Altersvorsorge und Gleichberechtigung.