Witwe von IS-Terrorist festgenommen

Witwe von IS-Terrorist festgenommen

Karlsruhe/Hamburg (epd). Die Bundesanwaltschaft hat am Montag in Hamburg die deutsche und tunesische Staatsangehörige Omaima A. festnehmen lassen. Wie der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof am Montag mitteilte, war die Beschuldigte nach islamischem Recht mit dem "höherrangigen" IS-Mitglied Denis Cuspert alias "Deso Dogg" verheiratet. Sie sei selbst dringend verdächtig, als Mitglied des "Islamischen Staates" aktiv gewesen zu sein. Der Berliner Gangsterrapper und spätere IS-Terrorist wurde unter anderem durch seine Videos mit dschihadistischen A-Capella-Liedern (Anasheed) bekannt und wurde mutmaßlich bei einem Luftangriff im Januar 2018 getötet.

Omaima A. reiste im Januar 2015 mit ihren drei minderjährigen Kindern über die Türkei nach Syrien, um dort im Herrschaftsgebiet der Terrormiliz "Islamischer Staat" zu leben. In der Türkei traf sie dabei wie abgesprochen mit ihrem damaligen Ehemann Nadar H. zusammen, der die Familie nach Syrien begleitete. Omaima A. führte den Haushalt und erzog die gemeinsamen Kinder "im Sinne der IS-Ideologie" und erhielt monatliche Zahlungen vom IS.

Nachdem ihr damaliger Ehemann Nadar H. im Frühjahr 2015 bei einem Luftangriff bei Kobane ums Leben gekommen war, erhielt die Beschuldigte den Angaben zufolge vom IS insgesamt 1.300 Dollar und heiratete wenige Monate später nach islamischen Recht den deutschen Dschihadisten Cuspert. Im September 2016 kehrte die Frau nach Deutschland zurück - unter anderem weil sie Streit mit Cuspert hatte und ihr viertes Kind, das sie erwartete, in Deutschland zur Welt bringen wollte.

Omaima A. wird unter anderem auch die Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht und der Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zur Last gelegt, weil sie eine Kalaschnikow AK 47 besaß.