Chemnitz-Ausschreitungen: Hausdurchsuchung bei Verdächtigem

Chemnitz-Ausschreitungen: Hausdurchsuchung bei Verdächtigem

Lichtenau (epd). Gut ein Jahr nach den gewaltsamen ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Chemnitz dauern die polizeilichen Ermittlungen an. Am Montag durchsuchten Ermittler der "Soko Rex" die Wohnräume eines Verdächtigen in Lichtenau im Landkreis Mittelsachsen bei Chemnitz, wie das Landeskriminalamt in Dresden mitteilte. Es wurden Kleidung, ein Handy und IT-Technik sichergestellt.

Der 47-Jährige sei der fünfte Beschuldigte, dem "eine maßgebliche Tatbeteiligung an den gewalttätigen Ausschreitungen" im Rahmen der Demonstrationen in Chemnitz am 26. August 2018 habe nachgewiesen werden können, erklärte die Behörde. Demnach ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Dresden wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch, tätlichen Angriff gegen Vollstreckungsbeamte und gefährliche Körperverletzung gegen den Mann.

Am 26. August 2018 waren in Chemnitz mehrere hundert überwiegend rechtsgerichtete Demonstranten durch die Stadt gezogen. Anlass war der gewaltsame Tod des 35-jährigen Chemnitzers Daniel H. in der Nacht zuvor. Wegen gemeinschaftlichen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung wurde ein Syrer verurteilt. Er soll die Tat gemeinsam mit einem bis heute flüchtigen Iraker verübt haben.

Bei den anschließenden Protesten kam es zu Ausschreitungen und Attacken gegen ausländisch aussehende Personen, wie Videosequenzen zeigen. Auch in den Folgetagen mobilisierten rechtsextreme und rechtsradikale Gruppen mehrfach zu Demonstrationen mit zum Teil mehreren tausend Teilnehmern.