Mehr als 400 Rüstungsgegner demonstrieren gegen Rheinmetall

Mehr als 400 Rüstungsgegner demonstrieren gegen Rheinmetall

Unterlüß, Kr. Celle (epd). Rund 400 Kriegsgegner haben am Samstag in Unterlüß bei Celle nach Polizeiangaben gegen Waffenexporte und den Rüstungskonzern "Rheinmetall" demonstriert. Mit Lautsprecherwagen, Transparenten und Sprechchören wie "Rheinmetall entwaffnen - Krieg beginnt hier" zogen sie zum Verwaltungsgebäude des Unternehmens, das in dem Ort in der Lüneburger Heide mehrere Werke betreibt. Bis zum Nachmittag blieb die Lage "relativ friedlich", wie ein Polizeisprecher dem epd berichtete. Aus der Masse seien lediglich einige Bengalo-Feuer gezündet worden. Die Veranstalter sprachen von rund 600 Teilnehmern.

"Hier an diesem Ort, wo Waffen produziert werden, ist der Beginn der Kriege weltweit", sagte Lukas Barlian vom Bündnis "Rheinmetall entwaffnen" dem epd. "Rheinmetall ist für uns als größter deutscher Waffenkonzern ein besonderes Beispiel dafür." Zu der Demonstration hatten laut Barlian rund hundert Initiativen aus der Friedensbewegung aufgerufen, darunter auch feministische und kurdische Gruppen sowie der Flüchtlingsrat Niedersachsen. "Flucht und Krieg hängen unmittelbar zusammen", sagte Barlian. Unter Kriegen litten besonders die Frauen.

Bereits am Freitag hatten 200 bis 300 Aktivisten ein Werksgelände von "Rheinmetall" blockiert. Sie unterbrachen dabei den Schichtwechsel zur Frühschicht sowie An- und Auslieferungen zur und von der Fabrik. Polizeibeamte ermöglichten den Beschäftigten den Zugang ins Werk. Der in Düsseldorf ansässige Konzern beschäftigt in Unterlüß mehr als 1.800 Menschen und ist damit der größte Arbeitgeber in der Region. An den Produktionsstandorten werden Waffen, Munition, Panzer und andere Kriegsgeräte hergestellt.