CO2-Steuer: Neuer Ver.di-Chef für Belastung von Gutverdienern

CO2-Steuer: Neuer Ver.di-Chef für Belastung von Gutverdienern

Berlin (epd). In der Debatte um eine CO2-Steuer hat der designierte Ver.di-Chef Frank Werneke eine stärkere Belastung von Gutverdienern gefordert. Der Umbau zur klimaneutralen Gesellschaft funktioniere nicht, "wenn das Einkommen von Normal- und Geringverdienern schrumpft und Wohlhabende sich gleichzeitig von allen Belastungen wie einer CO2-Steuer freikaufen und so ihren Lebensstil unverändert weiterführen können", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

Konkret forderte Werneke, der in zwei Wochen an die Spitze der Gewerkschaft rücken soll, eine einkommensbezogene CO2-Steuer. Die Einnahmen daraus müssten in unterschiedlicher Höhe an die Bürger zurückfließen. "Diese Rückzahlung muss einkommensbezogen gestaffelt sein, das heißt, Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen bekommen proportional mehr zurückgezahlt als die mit hohen Einkommen", erklärte der bisherige Vize-Vorsitzende von Ver.di.

Um höhere Ticketpreise für Flugreisen zu bekommen, forderte Werneke als "einfachsten Weg" eine bessere Bezahlung der Mitarbeiter von Fluggesellschaften und Flughäfen: "Wenn es bei allen Billigairlines und bei den Bodendiensten halbwegs akzeptable Arbeitsbedingungen gäbe, wären auch die Ticketpreise realistisch."

Er plädierte auch für einen massiven Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und für billigere Bahntickets. Das Geld dafür solle über neue Schulden aufgebracht werden. CDU und CSU müssten endlich bereit sein, "neue Schulden für diese große Zukunftsinvestition zu machen und sich von dem Dogma der schwarzen Null zu verabschieden", forderte Werneke, der am 24. September zum Nachfolger von Frank Bsirske gewählt werden soll.

epd fu