Bereits 2.000 Menschen im Kongo an Ebola gestorben

Bereits 2.000 Menschen im Kongo an Ebola gestorben
Weltgesundheitsorganisation erfasste insgesamt 3.000 Erkrankte
Die tödliche Ebola-Epidemie im Kongo ist auch 13 Monate nach ihrem Ausbruch nicht zu stoppen. Auch im Nachbarland Uganda trat jetzt ein weiterer Fall der hochansteckenden Krankheit auf.

Genf (epd). Die Zahl der Ebola-Opfer in der Demokratischen Republik Kongo steigt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer weiter an. Seit Ausbruch der Epidemie im unruhigen Nordosten des Krisenlandes vor mehr als einem Jahr hätten sich 3.000 Menschen infiziert, von denen 2.000 gestorben seien, teilte die WHO am Freitag in Genf mit.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte, die hochansteckende Krankheit schnellstens zu stoppen. Er versprach, dass die WHO weiter entschlossen gegen den zweitgrößten Ebola-Ausbruch in der Geschichte kämpfen werde. Mehr als 200.000 Menschen wurden laut der WHO im Kongo bereits gegen die Krankheit geimpft, deren Ausbruch Anfang August 2018 erklärt wurde.

Unter den Ebola-Infizierten sind laut WHO 156 Mitarbeiter von Gesundheitsdiensten. Seit Mitte Juli wurden pro Woche im Durchschnitt 77 neue Fälle erfasst. Rund zwei Drittel aller Erkrankten im Kongo überleben die Infektion nicht. Die Dunkelziffern an Ebola-Erkrankten und Ebola-Toten könnten laut WHO noch weitaus höher liegen.

Auch im Nachbarland Uganda wurde ein neuer Fall des tödlichen Fiebers bestätigt. Ein aus dem Kongo eingereistes neunjähriges Mädchen werde auf der Intensivstation in der Grenzstadt Bwera behandelt, erklärte die ugandische Gesundheitsministerin Jane Ruth Aceng. Mutter und Tochter würden noch am Freitag in den Kongo zurückgebracht.

Vor zwei Monaten waren bereits zwei an Ebola erkrankte Kongolesen unmittelbar nach dem Grenzübertritt in Uganda behandelt und später in ihre Heimat zurückgebracht worden. Keiner der Erkrankten hatte Kontakte zu Ugandern gehabt.

Der tödliche Erreger wird laut der WHO durch Körperflüssigkeiten übertragen und breitet sich vor allem in den kongolesischen Provinzen Nordkivu und Ituri aus. Einige Fälle seien aus der Provinz Südkivu gemeldet worden.

Die Bekämpfung der Epidemie wird durch Kämpfe zwischen Milizen und Banden sowie erhebliches Misstrauen der Bevölkerung behindert. Gesundheitseinrichtungen und medizinisches Personal werden immer wieder zur Zielscheibe bewaffneter Gruppen.

Beim bislang schwersten Ebola-Ausbruch in der Geschichte waren zwischen 2013 und 2016 in den westafrikanischen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone mehr als 28.000 Menschen erkrankt, rund 11.300 starben. Der WHO war Versagen vorgeworfen worden, weil sie zu spät reagiert habe. Das Ebola-Virus war 1976 entdeckt worden.

Im gewaltgeplagten Kongo leben 80 Millionen Menschen. Vier Millionen Kinder, Frauen und Männer irren als Binnenflüchtlinge umher. Rund 13 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen. Neben der Ebola bedrohen andere schwere Infektionskrankheiten wie Cholera, Masern und Malaria die Bevölkerung.