Klöckner strebt massive Aufforstung an

Klöckner strebt massive Aufforstung an

Berlin (epd). Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat sich besorgt über den Zustand des deutschen Waldes geäußert und eine massive Aufforstung angekündigt. "Wir haben eine Zäsur draußen im Wald", sagte sie am Donnerstag nach einem Treffen mit Waldbesitzern, Vertretern der Forstwirtschaft, Naturschützern und zuständiger Behörden zum Thema "Wald im Klimawandel" in Berlin. Laubbäume hätten jetzt schon gelbe Blätter, und gestandene Buchen vertrockneten von oben wie von unten, weil die Wurzelteller nicht tief genug gewachsen seien.

Im vergangenen Jahr seien durch Stürme, Dürre, Brände und Borkenkäferbefall mehr als 110.000 Hektar Wald verloren gegangen - was etwa der Fläche von Berlin und Potsdam zusammen entspricht. Die Ministerin plant nun ein Wiederaufforstungsprogramm. Mehrere Millionen Bäume sollen neu gepflanzt werden.

Doch könne künftig nicht mehr Fichte auf Fichte folgen, deshalb sei ein weiterer Waldumbau nötig, erläuterte Klöckner. Ziel seien standort- und klimaangepasste Mischwälder. Dafür habe sie mindestens eine halbe Milliarde Euro beim Klimafonds beantragt. Eine Milliarde Setzlinge stünden bereit und könnten zügig eingesetzt werden. Es gebe allerdings einen enormen Engpass beim Forstpersonal.

"Hätten wir den Wald nicht, dann hätten wir 14 Prozent mehr CO2-Emissionen", betonte Klöckner. Die häufigsten Bäume sind derzeit Nadelbäume, die lange Hitzeperioden aber nicht gut vertragen. Am 25. September sollen bei einem Nationalen Waldgipfel konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht werden.