Krankenkasse fordert Notfallzentren unter Länderaufsicht

Krankenkasse fordert Notfallzentren unter Länderaufsicht

Düsseldorf (epd). Die Krankenkasse AOK wirbt für "integrierte Notfallzentren" an Kliniken unter der Aufsicht der Bundesländer. Die Verantwortung für diese Einrichtungen, die die Notfallversorgung bundesweit verbessern sollen, müssten sich Kliniken, Ärzte und Kassen teilen, sagte der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). "Räumlich sollten die Zentren an die Krankenhäuser angebunden sein, weil die Menschen im Notfall meistens eine Klinik aufsuchen", erläuterte Litsch.

Die Frage, wo ein Akutfall versorgt wird, dürfe nicht länger davon abhängen, ob jemand zufällig ein Krankenhaus oder eine Praxis-Ambulanz aufgesucht habe, begründete Litsch den Vorstoß. Vielmehr könnten zentrale Anlaufstellen kompetent entscheiden, ob und wie ein Patient behandelt werden müsse. Diese Entscheidung müsse organisatorisch und finanziell unabhängig von Budgetinteressen der Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzten erfolgen. So könnten Fehlanreize vermieden und ausschließlich medizinische Überlegungen über die Behandlung eines Patienten entscheiden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich bereits im Juli zu einem derartigen Vorstoß im Rahmen einer umfassenden Reform der notfall- und rettungsmedizinischen Versorgung geäußert. In Parteien und Verbänden stießen die Pläne überwiegend auf positive Resonanz.