VdK Bayern fordert verstärkten Kampf gegen Altersarmut

VdK Bayern fordert verstärkten Kampf gegen Altersarmut

München (epd). Mit der Kampagne #Rentefüralle will der Sozialverband VdK Bayern aktiv werden im Kampf gegen Altersarmut. "Armut darf nicht kleingeredet werden", sagte die Landesvorsitzende Ulrike Mascher am Mittwoch in München. Ziel sei auch die Verbesserung des gesetzlichen Rentensystems, etwa durch die Einführung einer Grundrente, sagte Mascher.

21,5 Prozent der Rentner in Bayern seien gemessen am Landesmedianeinkommen armutsgefährdet. Doch die amtlich erfasste Armut entspreche nicht ihrem realen Ausmaß, sagte Mascher weiter. Zwar bezögen landesweit nur drei Prozent aller Rentner Grundsicherung im Alter. Doch daraus dürfe eben nicht geschlossen werden, dass Altersarmut in Bayern kein wirkliches Problem darstelle, sagte die Vorsitzende. Studien gingen davon aus, dass 70 Prozent der Berechtigten ihre Ansprüche auf Sozialleistungen "aus Angst und Scham nicht einlösen".

Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zum Leben hat. Die Gefährdungsschwelle in Bayern lag im Jahr 2018 bei 1.114 Euro Monatseinkommen, der Regelsatz bei Arbeitslosengeld II oder Grundsicherung im Alter jedoch laut VdK "deutlich darunter": bei 424 Euro plus "angemessene Mietkosten".

Der VdK fordert eine Anpassung der Regelsätze, so dass sie den regionalen Lebensverhältnissen gerecht werden. Außerdem werbe der Sozialverband für ein Rentensystem, "in das alle einzahlen: Arbeitnehmer, Selbstständige, Beamte, Freiberufler, Manager und Politiker", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele bei der Pressekonferenz. Sie sprach sich zudem für die Einführung einer Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung aus.