Asthmabund: Böllerverbot geht zu weit

Asthmabund: Böllerverbot geht zu weit

Düsseldorf (epd). Der Deutsche Allergie- und Asthmabund hält das von der Deutschen Umwelthilfe beantragte Verbot privater Silvesterfeuerwerke für überzogen. "Das Silvesterfeuerwerk zu verbieten, geht viel zu weit", sagte Sonja Lämmel, Pressesprecherin des Patientenverbandes der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). Bei direktem Kontakt könne der Rauch für Asthmatiker zwar zum Problem werden, allerdings lasse sich gut vorbeugen: "Man muss ja nicht gerade mit einem Asthma-Patienten in der Silvesternacht einen Spaziergang machen."

Sollte in der Straße viel geböllert werden, könnten die Fenster geschlossen bleiben. Zudem sollten Asthmatiker darauf achten, dass sie ihre Medikamente für eine solche Situation richtig dosieren, riet Lämmel. Grundsätzlich gelte: "Es gibt andere Dinge, die viel mehr Feinstaub produzieren, Grillen im Sommer beispielsweise."

Die Deutsche Umwelthilfe hatte zuvor in 31 Städten Anträge gestellt, private Feuerwerke zu Silvester zu beschränken oder zu verbieten. Betroffen sind Städte, in denen der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Jahresmittelwert von 20 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter überschritten wird. Zur Begründung verwies die Umwelthilfe auf die gesundheitsschädlichen Feinstaubbelastungen durch die Böller vor allem für Menschen mit Atemwegserkrankungen.