Bessere Unterstützung für Missbrauchsopfer im Erzbistum Freiburg

Bessere Unterstützung für Missbrauchsopfer im Erzbistum Freiburg

Freiburg (epd). Das Erzbistum Freiburg stellt Missbrauchsopfern künftig regelmäßige Unterstützungsleistungen statt Einmalzahlungen in Aussicht. Als erste deutsche Diözese wolle man solche Leistungen im Januar 2020 einführen, teilte das Erzbistum am Mittwoch mit. Damit trage die Kirche der Tatsache Rechnung, dass Missbrauch berufliche und gesundheitliche Langzeitfolgen mit sich bringen könne, hieß es weiter. "Es geht nun darum, dass Betroffene die Unterstützung erhalten, die sie brauchen und die wir ermöglichen können", sagte Erzbischof Stephan Burger.

Außerdem wird die Erzdiözese den Angaben zufolge einen Beratungspool einrichten, um Missbrauchsopfer bei der Suche nach geeigneten Therapeuten zu unterstützen. Des Weiteren will das Bistum bei der Bildung eines Betroffenenrats helfen, der dann Stellungnahmen erarbeitet und sich an Meinungsbildungsprozessen beteiligt. Die Präventionsarbeit werde stetig ausgebaut, etwa durch Schulungen bis auf Leitungsebene.

Die Kommission "Macht und Missbrauch" arbeite zudem an der Analyse von Täterstrategien, hieß es weiter. Es sei "die dringlichste Aufgabe, dass die großen und besonders schweren Fälle des Kindesmissbrauchs durch Kleriker in der Erzdiözese Freiburg endlich aufgeklärt werden und auch die Frage nach Mitverantwortlichen gestellt wird", betonte Erzbischof Burger. Nur durch bestmögliche Aufklärung könne vielleicht ein Prozess der Verarbeitung beginnen.