BUND warnt vor "Waldsterben 2.0"

BUND warnt vor "Waldsterben 2.0"

Berlin (epd). Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt angesichts der Klimakrise vor einem "Waldsterben 2.0". In Deutschland seien die Wälder am stärksten von der Klimakrise betroffen, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger am Mittwoch in Berlin. Infolge der anhaltenden Trockenheit und Hitze der vergangenen Jahre spitze sich die Situation dramatisch zu.

Die Bäume seien durch den permanenten Eintrag von Luftschadstoffen und durch die Überdüngung aus der Luft geschwächt, der Waldboden sei ausgedorrt. Betroffen seien besonders die Nadelbaum-Monokulturen in Süddeutschland und Nordostdeutschland. Doch auch einige Buchenwälder seien durch den Klimastress so geschwächt, dass die Bäume ihr Laub frühzeitig abwerfen oder gar absterben.

In einem zehn Punkte umfassenden Maßnahmenkatalog fordert der Umweltverband unter anderem einen beschleunigten Waldumbau in naturnahe Laubmischwälder, mehr Forstpersonal sowie eine stärkere Bejagung von Reh- und Rotwild. Zudem sollten mittelfristig fünf und langfristig zehn Prozent der Wälder in Deutschland zu Naturwäldern deklariert werden, die nicht bewirtschaftet sind. Derzeit liege der Anteil bei 2,6 Prozent.

Zuletzt hatte auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ein großangelegtes Programm zur Wiederaufforstung in Deutschland gefordert. Ihrem Ministerium zufolge werden mehrere Millionen Bäume benötigt, um den Verlust von insgesamt 110.000 Hektar Wald auszugleichen.